Sonntag, 23. Juni 2013
Warum ich gegen eine Frauenquote bin...
Die Frauenquote ist der verzweifelte Versuch, einen Beitrag zur Emanzipation zu leisten. Dreißig Prozent aller Führungspositionen in einem Unternehmen sollen von Frauen besetzt sein. WAS? Frauen sollen eingestellt werden, nur weil es irgendwo eine Klausel gibt, die das nun mal so regelt? Das ist ja, wie wenn ich mir vornehme: "Mein Ziel ist es, in allerspätestens zwei Monaten eine Freundin zu haben - und wenn ich sie mir am Ende von der Straße aufsammeln muss!"
Egal wer - Hauptsache, die Quote stimmt!?
Das hat rein gar nichts mit Gleichberechtigung zu tun! Ich möchte, dass eine Frau eingestellt wird, weil sie überzeugt. Weil sie zu dieser Position passt. Weil es niemanden gibt, der oder die diese Position genauso gut oder besser vertreten könnte. Kurzum: Ich möchte, dass man sich aus denselben Gründen für eine Frau entscheidet, aus denen man sich auch für einen Mann entscheidet. Und eben nicht, weil irgendwann einmal eine Regel dazu aufgestellt wurde!
Wenn die Frau gleichberechtigt sein soll und das soll sie meiner Meinung nach in jedem Fall (Warum auch bitte schön nicht?), dann sollten wir keine Regeln aufstellen, die im ersten Moment den Eindruck erwecken, als würden sie einen Beitrag dazu leisten, sondern dann sollten wir Männer die Frauen einfach gleichberechtigt behandeln. Wenn ich einer Frau jedes Mal - ganz gentleman-like..höhö... - die Einkaufstüten abnehme, dann stelle ich mich ü b e r die Frau, weil ich es ihr gar nicht zutraue, das sie das alleine schafft. Ich darf natürlich gerne fragen, wie ich unterstützen kann, aber doch nicht immer gleich den Obermacker heraushängen lassen!?
Die Frauen sind doch nicht die Anhängsel von uns Männern!? Was sollte uns Männern das Recht geben, über den Kopf einer Frau hinweg zu entscheiden?

Aus demselben Grund wie bei der Sache mit den Einkaufstüten biete ich übrigens niemals einer älteren Person in der Straßenbahn meinen Sitzplatz an: Indem ich das tue, stelle mich über diese Person und signalisiere ihr, dass sie alt und schwach ist! Wenn mich allerdings diese Person von sich aus bittet, meinen Sitzplatz für sie freizugeben, bin ich natürlich gerne bereit.
Die Geschichte hat der Frau schon genug angetan und sie als "Frau hinterm Herd" oder Gebärmaschine verspottet. Aber wir können es besser machen! Wir können die Frauen gleichberechtigt behandeln. Ohne, dass wir jedes Mal darüber reden müssen. Ganz unspektakulär. Einfach so.
Und nicht zuletzt, weil sie es verdient haben!

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