Montag, 18. Mai 2015
Was bleibt, ist die Erinnerung
Heute ist Sonntag, der 17. Mai 2015. 2015? Wo sind all die Jahre hin? Ist die Zeit auf Speed?

Ich versuche krampfhaft, alles festzuhalten. Meine Geschichte. Mein Leben. Ich versuche es zu kontrollieren, zu überblicken, aber manchmal habe ich das Gefühl, mein eigenes Leben ist schneller als ich und ich spüre, wie es mich überholt. Mit fast 28 Jahren schaust du immer öfter auch zurück und siehst all die Dinge, die da waren, die du erlebt hast und die dich zu dem geformt haben, was du heute bist. Ich habe bis zu meiner Trennung sagen können, dass ich nichts in meinem Leben bereue. Klar, gibt es Entscheidungen, die im Nachhinein nicht mehr so viel Sinn ergeben als zuvor, aber alle Entscheidungen - und nicht nur die - alles führt letztendlich zu genau der Person, die ich heute bin. Und ich war eben bis vor zwei Jahren ein sehr glücklicher Mensch und dachte immer: "Wenn ich davon ausgehe, dass alles seinen Teil zu dem beigetragen hat, was heute ist und was ich heute bin, dann musste es eben alles so sein." Die Sichtweise ändert sich in dem Moment, wenn du nicht mehr dieser glückliche Mensch bist, sondern dich jeden Tag fragst, wozu das alles noch gut sein soll, was dir widerfährt!

Und so vergehen Tage mit schlaflosen Nächten, in denen ich mir den Kopf darüber zerbreche, wohin das alles führt. Und aus Tagen werden Wochen und Monate, die mir zeigen, wie sehr die innere Stimmung schwankt und sich nicht einfach dazu entschließen kann, gut zu sein. Und aus Monaten werden Jahre, die mich spüren lassen, wie schnell die Zeit vergeht. Was bleibt, ist die Erinnerung.
Die Erinnerung an großartige Jahre, Monate, Wochen und Tage und einzelne Momente, die wir nie vergessen werden. Erinnerungen, die uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern, wenn wir an sie denken. Erinnerungen, die so kostbar sind, dass wir sie nur mit vertrauten Menschen teilen.

Manchmal wünsche ich mir, einen Blick in die Zukunft werfen zu können. Nur fünf Minuten in die Zukunft zu reisen und die Situation wahrzunehmen, wie sie eines Tages sein wird. Wie sehr würde es mich motivieren, das Beste aus der Gegenwart zu machen, wenn ich nur wüsste, dass die Zukunft gut zu mir ist! Aber die Ungewissheit beherrscht in diesen Zeiten mein Leben und die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass es jedes Jahr wieder ganz anders kam, als ich es vorher für möglich gehalten hätte. Was bleibt, ist die Erkenntnis, nicht in die Zukunft schauen zu können. Was bleibt, ist die Erinnerung. Die Erinnerung an schöne Tage - Tage, die mir Hoffnung schenken, weil sie beweisen, dass ich glücklich sein kann!

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