Freitag, 5. Juni 2015
Eine Freundin, aber nicht der Freundin wegen
Es gibt meiner Ansicht nach zwei Gründe, warum zwei Menschen zusammen sind: Entweder es geht mir wirklich um den Partner, also den Menschen mit seinen Eigenschaften, mit seinen Stärken und Schwächen und seinem ganzen Wesen. Oder es geht mir schlicht und einfach darum, nicht alleine zu sein.
Ich habe es früher gerne bewundert, wenn ich von Paaren hörte, die seit soundso vielen Jahren zusammen sind. Für fünfzig Jahre Ehe darf man Goldene Hochzeit feiern - was wird da genau gefeiert? Hurra, wir sind schon so lange verheiratet und das obwohl wir zwei Menschen sind, Mann und Frau noch dazu!? Oder erfreut man sich einfach an der langen Liebe, die so oft stärker war als vieles Andere? Naja, seien wir ehrlich: Je länger zwei Menschen zusammen sind, desto weniger denken Sie darüber nach, sich zu trennen. Hab ich nicht recht?
Es sind einfach zwei Aspekte, die in der Welt einer Liebesbeziehung eine große Rolle spielen: Zum einen natürlich genau diesen einen Menschen gefunden zu haben, der zu mir passt, den ich liebe von ganzem Herzen, weil er so ist, wie er ist und gleichzeitig mich so sehr liebt, weil ich so bin wie ich bin. Aber wir sind doch alle auch einfach supergerne in einer Beziehung und wir genießen es einfach, dass wenn wir nach Hause kommen, da jemand auf uns wartet - und Achtung, jetzt wird's böse: fast egal, wer das ist! Nicht alleine zu sein. Aufgaben gemeinsam erledigen. Dinge zu zweit und nicht alleine zu unternehmen.

Ich habe mich selbst schon öfter gefragt: Vermisse ich seit der Trennung eigentlich mehr wirklich den Menschen, den ich liebte, oder vermisse ich es mehr, überhaupt jemanden an meiner Seite zu haben? Und ich komme jedes Mal zu dem Ergebnis, dass es von Beidem etwas ist! Und ich bin noch nicht einmal in der Lage, sagen zu können, welcher Anteil höher ist.

Und aktuell frage ich mich auch: Geht es mir mehr um den Menschen, für den ich Gefühle habe oder geht es mir mehr darum, einfach nur wieder eine Beziehung zu haben? Wahrscheinlich auch wieder beides und vielleicht ist es sogar bei uns allen immer etwas von Beidem!

Mein letzter Gedanke führt mich zu so etwas wie einem persönlichen Ergebnis: Ich denke viel nach. Nein, ich denke sehr viel nach. Und finde für alles mögliche eine Erklärung, aber für eine Frage, die ich mir auch oft genug stellte, habe ich nie eine Antwort finden können: Warum liebe ich diesen Menschen? Weil sie so lieb zu mir ist? Das sind andere doch auch! Weil sie mir das Gefühl gibt, ich kann so sein wie ich bin? Dieses Gefühl geben mir ganz viele Menschen! Ich denke, ich kann es nicht sagen, warum ich diese Frau liebe, aber ich weiß, dass ich sie liebe! Ist das jetzt voll romantisch oder so richtig gar nicht? Keine Ahnung, aber es sind die Gedanken eines jungen Mannes, der jeden Tag durch diese Welt irrt auf der Suche nach Antworten für seine Fragen. Die Liebe hat keinen Schalter und sie ist dadurch definiert, dass sie nichts wirklich definiert. Aber sie ist etwas Tolles! Egal, ob zwei Menschen sich 63 Jahre lang oder nur für einen Moment lieben - sie lieben sich!

Und wer weiß, vielleicht ist das höchste Glück auf Erden genau die zwei Punkte, die ich anfangs angesprochen habe, miteinander zu verbinden: Ich wünsche mir eine Beziehung zu dieser einen Person , weil es genau dieser Mensch ist, weil ich diesen Menschen liebe und mich gleichzeitig davon abhält, alleine zu sein.

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Eine gute Frage aber wahrscheinlich auch eine auf die es keine endgültige Antwort gibt sondern - wenn überhaupt - eine sehr persönliche, vielleicht auch so persönlich das man sich nicht traut zu versuchen Sie in Worte zu fassen. Noch nicht einmal der Person gegenüber die es eigentlich wert ist ihr mit zu teilen was Sie von allen anderen unterscheidet.

Aber muss man die Frage denn überhaupt beantworten können - reicht einem nicht das Gefühl an sich. Was ist aus dem guten alten Prinzip des Hedonismus geworden??

Das wichtige an Gefühlen, egal welcher Art ist doch, das Sie ausgelebt und nicht das Sie verstanden oder erklärt werden.

Jimmy Rainbow

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Auch kann das Gefühl an sich immer nur stärker sein als die Worte, die versuchen es zu beschreiben! Danke dir für diesen Gedanken! Ich bin überzeugt davon, dass es keiner Definition bedarf, wenn ich etwas für einen Menschen empfinde. Einen anderen Menschen einfach zu lieben, reicht schon völlig aus :)

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Generell mag es ausreichen aber kommt nicht immer auch ein Punkt an dem entweder der geliebte Mensch oder der Liebende sich die Frage des Warum stellen?

Du scheinst dich ja ausgiebig mit der Frage zu beschäftigen und du bist mit Sicherheit nicht er Einzige - das paradoxe an der Sache ist ja das die Frage, sobald Sie aus- oder angesprochen wurde einem Damoklesschwert gleich über jeder Art von Beziehung schwebt und alles komplizierter erscheinen lässt als es in Wirklichkeit sein mag.

"Ein Gedanke ist wie ein Virus, resistent, hoch ansteckend und die kleinste Saat eines Gedanken kann wachsen. Er kann Dich aufbauen oder zerstören."

Wie in diesem großartigen Filmzitat perfekt in Worte gefasst kann dies ein gutes oder ein böses Ende nehmen - umgehen lässt sich die Frage jedoch nicht.

Jimmy Rainbow

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Ein Rucksack voller Fragen
Ich habe einen Rucksack voller Fragen bei mir und in der Hosentasche ein paar Antworten. So kommt es mir manchmal vor. Die Liebe ist ebenso ein zweischneidiges Schwert - sie kann Wunder vollbringen, das eigene Leben lebenswert machen und sie kann unheimlich zerstörerisch wirken. Das Leben an sich ist auch so ein zweischneidiges Schwert - es geht fast immer darum, ob ein Weg ins Dunkel führt oder ins Licht und die einzige Möglichkeit ist die, den Weg zu gehen und zu schauen, wo er hinführt.

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