Freitag, 25. April 2014
Ein Lied für Baden's Frauen
Gestern nachmittag war ich in Karlsruhe unterwegs. Mir sind so viele schöne Frauen über den Weg gelaufen, dass ich mich irgendwann fragte, warum es denn noch kein Lied darüber gibt, dass es in der Fächerstadt die schönsten Frauen gibt!? Spätestens seit heute gibt es ein Lied, denn ich setzte mich abends hin und schrieb es! Musik fehlt noch, aber der Text steht:


BADEN'S FRAUEN

Über Baden lacht die Sonne,
über Schwaben die ganze Welt!
Doch es ist nicht nur das Wetter,
was mir an Baden so gefällt!

Es ist noch nicht mal Baden.
sondern vielmehr diese eine Stadt.
Ich sag' euch, es ist Karlsruhe,
wo's die schönsten Frauen hat!

Refrain:
In Mannheim gibt's den Luisenpark.
In Freiburg gibt's viel Grün.
Schön ist es in jeder Stadt,
es in Karlsruhe aber die schönsten Frauen hat.

Es ist zwar nicht bewiesen.
Ich hab's nur schon oft gesehn.
In unserer schönen Fächerstadt
haben die meisten Frauen eine 10!

Refrain:
In Heidelberg steht ein schönes Schloss.
In Pforzheim ist das Gold versteckt.
Schön ist es in jeder Stadt,
es in Karlsruhe aber die schönsten Frauen hat!

Keine Frage, woanders wird's auch schöne Frauen geben.
Und Schönheit hat mit Sympathie auch nichts zu tun.
Aber gerade heute dachte ich wieder:
"Die schönsten Frauen leben in Karlsruh'!""

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Mittwoch, 9. April 2014
Wenn du von Liebe träumst...
Ich war 15 Jahre alt, glaube ich. So genau weiß ich das nicht mehr. Aber an den Traum, den ich in jener Nacht träumte, erinnere ich mich noch sehr gut:

"Ich gehe die Straße entlang. Es herrscht Krieg. Alles wirkt wie ein Szenario aus dem 2. Weltkrieg. Überall zerbombte Häuser, Schutt. Eine dicke Aschendecke liegt auf unserer Welt. Soldaten irren verwundet umher. Schreie. Irgendwo liegen Tote. Die Szenerie ist trostlos. Und doch bin ich glücklich. Ich gehe nicht alleine, sondern mit meiner Freundin die Straße entlang. Wir sind erst seit Kurzem zusammen und obwohl es so unwirklich scheint, schlendern wir frischverliebt durch das zerbombte Dorf. Wir kommen zu einer Kirche, die bisher verschont geblieben ist und in der ein Gottesdienst gehalten wird. Vorne steht der Pfarrer und predigt vom Ende der Welt und von Hoffnung und davon, dass wir alle gerettet werden können. Die Kirche ist völlig überfüllt. Quengelnde Kinder. Schluchzende Mütter. Die Worte des Pfarrers sind fast nicht zu verstehen. Meine Freundin und ich quetschen uns trotzdem nach vorne, setzen uns in die erste Reihe und halten uns an den Händen.
In diesem Augenblick betreten zwei Soldaten die Halle. Keine Soldaten von uns, sondern von den anderen. Und dann geht es los: Die Soldaten schießen wahllos um sich. Ich weiß nicht, wie viele Menschen, Kinder in diesen Minuten, ja vielleicht Sekunden von den beiden Soldaten erschossen worden sind, aber ich schaue langsam nach hinten und sehe überall Tote. Meine Freundin neben mir wimmert leise. Wir beide sind noch am Leben! Aber dann kommt der eine Soldat zu uns und will auch uns erschießen. Meine Freundin redet auf ihn ein und irgendwie schafft sie es, ihn dazu zu bringen, nur uns beide am Leben zu lassen!
Er geht. Er geht.
Wir sind am Leben! Wieder so eine paradoxe Szene, in der wir uns in die Arme fallen und uns freuen und uns küssen, obwohl hier gerade ein Massaker stattfindet. Der andere Soldat kommt auf uns zu. Mit der Waffe auf uns gerichtet. Wir wollen auch auf ihn einreden, dass er nur uns am Leben lässt, aber dazu kommt es nicht. Er entscheidet sich in diesem Moment für das allerschlimmste:
Er erschießt meine Freundin und lässt mich am Leben."

Dann bin ich aufgewacht und war völlig fertig. Ich habe minutenlang geweint. Ich habe mich aufgesetzt. Hab mich wieder hingelegt. Ich wollte nicht mehr schlafen, aber auch nicht wach sein und daran denken. Warum träume ich so etwas? Ich war fünfzehn oder sechzehn und hatte zu dem Zeitpunkt selbst noch keine Freundin. Meine erste Freundin sollte ich dann Jahre später - mit 20 - haben. Aber es war eine Zeit, in der ich mir so sehr eine Freundin gewünscht hab. Die Theorie, die ich dazu habe, ist verrückt: Eine Art Trost, dass es vielleicht gar nicht so schlimm ist, keine Freundin zu haben, weil einem dann solche Zerreißproben wie in dem Traum erspart bleiben. Mich tröstet das nicht. Dieser Traum macht mich immer nur unendlich traurig, wenn ich an ihn denke und das Gefühl, dass es zu solchen Schicksalen während dem 2. Weltkrieg gekommen ist, macht mich genauso traurig! Es wird Liebe zerstört, um das Land zu vergrößern oder um an Rohstoffe zu kommen oder um Rache zu üben oder oder oder. Es wird Liebe zerstört. Hallo?

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Montag, 13. Januar 2014
Wenn ich mal gestorben bin...
Ich mag die Ruhe hier auf dem Friedhof. Das Leben war laut und schnell genug. Jetzt in Frieden ruhen zu dürfen, tut gut. Etwa 120 Menschen sind zu meiner Beerdigung gekommen. Das sind viele, sehr viele sogar. Sie alle sind gekommen, um heute von mir Abschied zu nehmen.
Mein engster Familienkreis tritt zuerst an mein Grab. Und zum ersten Mal sehe ich meinen eigenen Bruder weinen! Es geht mir gut, rufe ich meiner Familie zu, aber sie hört mich nicht. Meine besten Freunde sind jetzt da. Menschen, die mich unglaublich schätzen, nicht weil sie mit mir verwandt sind, sondern aufgrund meines Charakters. Und dann sind da noch diejenigen, die mich im Laufe meines Lebens kennengelernt haben. Über deren Besuch freue ich mich irgendwie am meisten, denn diese Menschen hätten nicht zu meiner Beerdigung kommen müssen! Sie sind nicht aus einem gewissen Pflichtgefühl heraus hier, sondern weil sie sich bewusst dazu entschieden haben.

"Er war ein wunderbarer Mensch! Er hatte immer ein offenes Ohr."

"Er wusste sofort, wie es dir geht und wie er dich aufheitern kann!"

"Beruflich hatte er großen Erfolg. Ich habe großen Respekt vor seiner Karriere!"

"Das stimmt. Und doch war er immer bescheiden!"

Wieso redet ihr alle in der Vergangenheit? Ich bin doch hier! Ich kann euch doch sehen! Seid nicht traurig! Denkt an die gemeinsamen Momente! Denkt an mein Lachen.

Ich habe Fehler gemacht. Ich habe andere Menschen verletzt. Ich habe mich selbst belogen. Aber ich habe genauso Gutes getan und war für die anderen da. Ich habe immer versucht, das Leben als etwas Positives wahrzunehmen. Meistens hat es auch funktioniert. Jetzt bin ich tot und darf mein Leben hinter mir lassen.
Der Tod ist eine sonderbare Sache. Vielleicht die sonderbarste. Im Leben heißt es immer: "Nach vorne schauen und nicht zurück!" Aber wenn ich mal gestorben bin, dann schaue ich doch auch zurück, oder nicht? Wo ist dann v o r n e ?

Wenn ich tot bin, schließe ich ab mit meinem Leben. Aber werde ich zufrieden damit sein? Kann ich mit gutem Gewissen zurückschauen? War es gut, gelebt zu haben? Ich denke schon. Die Zeit nutzen. Die Tage genießen. Lernen, mit Herausforderungen umzugehen und sie zu meistern. Um am Ende seinen Frieden mit der Welt, aber vor allem mit sich selbst schließen zu können.

"Ich glaube, die Kunst zu leben heißt, am Ende zufrieden zu sein, wenn es vorbei ist."

Was bleibt von uns, wenn wir eines Tages nicht mehr sind? Bleiben wir in guter Erinnerung? Was verbinden die Menschen, die uns wichtig sind, mit uns?
Eines Tages werde ich gehen. Aber ich gehe nicht alleine. Ich nehme all' die Erinnerungen an euch mit und trage sie für immer bei mir.

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