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Donnerstag, 9. April 2015
Und jeden Tag schaue ich in die Gesichter dieser Welt
rennflitzer, 21:47h
Und unsere Welt hat so verdammt viele Gesichter! Morgens sitze ich in der Straßenbahn und fahre zur Arbeit. Ich sehe sie mir an: Die Gesichter. Die Gesichter, die eben auch ihr Leben leben und ein jeder trägt seine ganz eigene Geschichte bei sich. Vielleicht sitze ich heute neben einem Menschen, der schon mal einen anderen Menschen getötet hat. Vielleicht saß ich gestern neben einer Frau, die seit Jahrzehnten Zuhause verprügelt wird, aber sich nicht traut, zu schreien! Namenlose Gesichter, die uns begegnen auf unserer Fahrt durch das Leben. Und sie alle schreiben ihre eigene Lebensgeschichte mit Höhen und Tiefen. Als "Ellbogen-Gesellschaft" werden wir in Deutschland oft bezeichnet. Jeder lebt sein Leben und der Andere ist erst einmal nicht so wichtig. Aber vielleicht habe ich heute schon Worte mit einer mir fremden Person gewechselt, die Bruce Willis persönlich kennt oder die ein Geheimnis in sich trägt...wehe dem, es käme raus!?
Ich habe nicht mehr Leid zu ertragen als irgendein Anderer. Ich habe nicht mehr Mitleid verdient als mein Sitznachbar im Bus. Ich bin nur einer von Millionen. Nur ein einziger Mensch. Ich lebe dieses Leben und begegne jeden Tag anderen Menschen mit anderen Leben. Wir haben uns Grenzen gesetzt. Irgendwann hat jemand gesagt, hier fängt Deutschland an und dort hört Deutschland auf. Überall haben wir Grenzen gesetzt und Regeln aufgestellt. Damit das Zusammenleben funktionieren kann. Es werden Gesetze zur Ein- und Auswanderung diskutiert. Einzelne Menschen überlegen sich, ob eine ganze Masse von Menschen irgendwo ihr Leben leben darf oder ob man es ihr lieber verbieten sollte. Menschen werden gehasst, weil sie nicht innerhalb bestimmter Staatsgrenzen aufgewachsen sind, die irgendwann von irgendwem als solche festgelegt wurden.
Wir alle sind eigentlich doch eine Welt. Aber wirklich Gedanken machen tun wir uns um vielleicht dreißig Personen aus unserem direkten Umfeld. Wenn wir davon ausgehen, dass ich mir um dreißig Menschen wirklich Gedanken mache und mir der Rest...nein, nicht egal, aber doch schon deutlich weniger wichtig ist, wie kann ich dann erwarten, dass eine einzelne Person in der Lage ist, über das Wohl von ganz Vielen zu entscheiden? Mein Gott, was sind wir viele Menschen! Namenlos. Zahllos. Oft orientierungslos. Wenn zwei von all diesen Menschen sich kennenlernen. Sich richtig mögen mit der Zeit. Und irgendwann so einander vertraut sind, dass sie nicht mehr alleine, sondern gemeinsam den Lebensweg bestreiten, dann ist das Liebe und verdammt nochmal so wichtig für unsere Welt!
Und so schaue ich jeden Tag in die Gesichter dieser Welt. Und bin einfach nur froh, ein Teil von ihr zu sein.
Ich habe nicht mehr Leid zu ertragen als irgendein Anderer. Ich habe nicht mehr Mitleid verdient als mein Sitznachbar im Bus. Ich bin nur einer von Millionen. Nur ein einziger Mensch. Ich lebe dieses Leben und begegne jeden Tag anderen Menschen mit anderen Leben. Wir haben uns Grenzen gesetzt. Irgendwann hat jemand gesagt, hier fängt Deutschland an und dort hört Deutschland auf. Überall haben wir Grenzen gesetzt und Regeln aufgestellt. Damit das Zusammenleben funktionieren kann. Es werden Gesetze zur Ein- und Auswanderung diskutiert. Einzelne Menschen überlegen sich, ob eine ganze Masse von Menschen irgendwo ihr Leben leben darf oder ob man es ihr lieber verbieten sollte. Menschen werden gehasst, weil sie nicht innerhalb bestimmter Staatsgrenzen aufgewachsen sind, die irgendwann von irgendwem als solche festgelegt wurden.
Wir alle sind eigentlich doch eine Welt. Aber wirklich Gedanken machen tun wir uns um vielleicht dreißig Personen aus unserem direkten Umfeld. Wenn wir davon ausgehen, dass ich mir um dreißig Menschen wirklich Gedanken mache und mir der Rest...nein, nicht egal, aber doch schon deutlich weniger wichtig ist, wie kann ich dann erwarten, dass eine einzelne Person in der Lage ist, über das Wohl von ganz Vielen zu entscheiden? Mein Gott, was sind wir viele Menschen! Namenlos. Zahllos. Oft orientierungslos. Wenn zwei von all diesen Menschen sich kennenlernen. Sich richtig mögen mit der Zeit. Und irgendwann so einander vertraut sind, dass sie nicht mehr alleine, sondern gemeinsam den Lebensweg bestreiten, dann ist das Liebe und verdammt nochmal so wichtig für unsere Welt!
Und so schaue ich jeden Tag in die Gesichter dieser Welt. Und bin einfach nur froh, ein Teil von ihr zu sein.
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Samstag, 4. April 2015
Was bist du denn für ein Arschloch?
rennflitzer, 00:59h
"Du wolltest immer einen Menschen an deiner Seite haben, den du lieben darfst, hab ich recht? Schon in der Grundschule warst du immer mehr bei den Mädchen gestanden und weniger bei den Jungs. Du hast mit sechzehn Jahren schon die Namen der Menschen auf ein Blatt Papier geschrieben, die du mal zu deiner Hochzeit einladen willst. Und ich hab dich warten lassen! Mit 20 die erste Freundin und was soll ich sagen: Es war ne richtig schöne Beziehung, die ich dir da geschenkt hab. Umso schlimmer war die Trennung! Du hast dich immer so abhängig gemacht von der Liebe. Du bist nur dann glücklich, wenn du lieben darfst. Oh Mann, ich hab so einen Spaß daran gefunden, dich damit zu quälen..."
"Was bist du denn für ein Arschloch?"
"Ich bin das Schicksal."
"Verpiss dich!"
"Moment, mein Freund, du hast da wohl etwas falsch verstanden! Ich bin das Schicksal. Ich geh nicht einfach weg. Ich bin immer da. Und ich entscheide, was läuft und was nicht."
"Aber du kannst doch nicht einfach...hast du denn gar kein Mitleid?"
"Mitleid? Glaub mir, du hast schon selbst so viel Mitleid mit dir, da brauchst du meines gar nicht."
"Ich hab so einen Hass auf dich! Warum tust du das? Was erreichst du damit? Wofür, verdammt?"
"Ach weißt du, ich liebe nichts mehr als Entscheidungen zu treffen. Manche gefallen dir ja auch und andere...nun ja, sagen dir weniger zu, aber prägen tun sie dich alle. Und was die Liebe angeht...du weißt genauso gut wie ich, dass die Liebe eine komplexe Sache ist und na ja, da kann ich eben ganz schön was anrichten - positiv wie negativ."
"Du entscheidest mit einer solchen Willkür und das ist alles so beliebig, da wird mir schlecht! Du musst doch irgendeine Schwachstelle haben! Was ist mit all den guten Sprüchen, die es da gibt!? 'Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.' 'Ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand.' 'Das Schicksal des Menschen ist der Mensch.' 'Das Schicksal mischt die Karten - und wir spielen.' Die Liste geht unendlich weiter! Was sagst du dazu?"
"Ja, der Mensch weiß sich Manches schön- oder einzureden."
"Was ist mit Gott? DAS ist dein Schwachpunkt! Die Menschen sind es satt, daran zu glauben, dass das Schicksal einfach so entscheidet und wir machtlos dagegen sind. Deshalb glauben wir an einen Gott, der persönlich ist und uns liebt und der immer die Hand über allem hält und vor allem dann für uns da ist, wenn es uns dreckig geht, wenn wir kaputt sind. Du verlierst an Bedeutung! Du bist nicht mehr der entscheidende Faktor, sondern wir sind erfüllt vom Vertrauen, dass Gott uns nicht im Stich lässt. Gott ist deine Schwachstelle, hab ich recht!?"
"Ich denke, du hast dir gerade selbst die Frage beantwortet. Ihr Menschen glaubt an einen Gott, weil ihr es nicht aushaltet zu begreifen, dass ihr einer völligen Willkür unterworfen seid. Ihr vertraut darauf, dass etwas Übermenschliches, etwas Allmächtiges auf euch aufpasst und wenn etwas geschieht, das ihr nicht wahrhaben wollt, dann sagt ihr euch: Ich bin nur ein Mensch und kann nicht alles begreifen, aber Gott ist da und lässt uns niemals tiefer fallen als in seine Hand."
"Ich wünsche mir oft, dass ich wieder mehr an einen Gott glaube! Und genauso oft wünsche ich mir, dass ich weniger an das Schicksal glaube. Du hast mir so viel angetan! Du hast mich verletzt! Und du machst jeden Tag weiter damit!"
"Wie schon gesagt: Erwarte kein Mitleid von mir. Ich bin das Schicksal."
"Kann ich Wünsche äußern? Ich meine, gehst du darauf ein, wenn ich dir sage, was ich mir für die Zukunft wünsche?"
"Was wünschst du dir denn?"
"Ehrlich gesagt, wünschen sich alle das. Nicht nur ich. Ich kenne auch keine einzige Person, die sich das nicht für mich wünscht. Dass es mir sehr bald wieder gut geht. Das wünsche ich mir. Und die Lieben um mich herum wünschen sich das auch."
"Dann rede mit Gott. Ich bin das Schicksal. Ich entscheide lediglich, was ist und was nicht."
"Aber dann kannst du doch auch...hey, geh nicht weg! Komm sofort zurück und hör mir wenigstens zu! Was bist du nur für ein Arschloch?"
"Was bist du denn für ein Arschloch?"
"Ich bin das Schicksal."
"Verpiss dich!"
"Moment, mein Freund, du hast da wohl etwas falsch verstanden! Ich bin das Schicksal. Ich geh nicht einfach weg. Ich bin immer da. Und ich entscheide, was läuft und was nicht."
"Aber du kannst doch nicht einfach...hast du denn gar kein Mitleid?"
"Mitleid? Glaub mir, du hast schon selbst so viel Mitleid mit dir, da brauchst du meines gar nicht."
"Ich hab so einen Hass auf dich! Warum tust du das? Was erreichst du damit? Wofür, verdammt?"
"Ach weißt du, ich liebe nichts mehr als Entscheidungen zu treffen. Manche gefallen dir ja auch und andere...nun ja, sagen dir weniger zu, aber prägen tun sie dich alle. Und was die Liebe angeht...du weißt genauso gut wie ich, dass die Liebe eine komplexe Sache ist und na ja, da kann ich eben ganz schön was anrichten - positiv wie negativ."
"Du entscheidest mit einer solchen Willkür und das ist alles so beliebig, da wird mir schlecht! Du musst doch irgendeine Schwachstelle haben! Was ist mit all den guten Sprüchen, die es da gibt!? 'Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.' 'Ich nehme mein Schicksal selbst in die Hand.' 'Das Schicksal des Menschen ist der Mensch.' 'Das Schicksal mischt die Karten - und wir spielen.' Die Liste geht unendlich weiter! Was sagst du dazu?"
"Ja, der Mensch weiß sich Manches schön- oder einzureden."
"Was ist mit Gott? DAS ist dein Schwachpunkt! Die Menschen sind es satt, daran zu glauben, dass das Schicksal einfach so entscheidet und wir machtlos dagegen sind. Deshalb glauben wir an einen Gott, der persönlich ist und uns liebt und der immer die Hand über allem hält und vor allem dann für uns da ist, wenn es uns dreckig geht, wenn wir kaputt sind. Du verlierst an Bedeutung! Du bist nicht mehr der entscheidende Faktor, sondern wir sind erfüllt vom Vertrauen, dass Gott uns nicht im Stich lässt. Gott ist deine Schwachstelle, hab ich recht!?"
"Ich denke, du hast dir gerade selbst die Frage beantwortet. Ihr Menschen glaubt an einen Gott, weil ihr es nicht aushaltet zu begreifen, dass ihr einer völligen Willkür unterworfen seid. Ihr vertraut darauf, dass etwas Übermenschliches, etwas Allmächtiges auf euch aufpasst und wenn etwas geschieht, das ihr nicht wahrhaben wollt, dann sagt ihr euch: Ich bin nur ein Mensch und kann nicht alles begreifen, aber Gott ist da und lässt uns niemals tiefer fallen als in seine Hand."
"Ich wünsche mir oft, dass ich wieder mehr an einen Gott glaube! Und genauso oft wünsche ich mir, dass ich weniger an das Schicksal glaube. Du hast mir so viel angetan! Du hast mich verletzt! Und du machst jeden Tag weiter damit!"
"Wie schon gesagt: Erwarte kein Mitleid von mir. Ich bin das Schicksal."
"Kann ich Wünsche äußern? Ich meine, gehst du darauf ein, wenn ich dir sage, was ich mir für die Zukunft wünsche?"
"Was wünschst du dir denn?"
"Ehrlich gesagt, wünschen sich alle das. Nicht nur ich. Ich kenne auch keine einzige Person, die sich das nicht für mich wünscht. Dass es mir sehr bald wieder gut geht. Das wünsche ich mir. Und die Lieben um mich herum wünschen sich das auch."
"Dann rede mit Gott. Ich bin das Schicksal. Ich entscheide lediglich, was ist und was nicht."
"Aber dann kannst du doch auch...hey, geh nicht weg! Komm sofort zurück und hör mir wenigstens zu! Was bist du nur für ein Arschloch?"
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Mittwoch, 18. März 2015
Der Tränen sind genug geweint
rennflitzer, 01:46h
Es wird ein sehr philosophischer Beitrag werden. Vielleicht noch philosophischer als viele andere meiner Beiträge. Wie viele Tränen muss ich weinen, damit genau das verkraftet und verarbeitet ist, das mir in der Vergangenheit die größten Schmerzen zugefügt hat? Gibt es ein Maß dafür?
"Ein Mensch muss immer nur so viel ertragen, wie er aushalten kann."
Warum lande ich dann in der Psychiatrie? Warum habe ich dann so oft das Gefühl, dass es eben nicht so ist? Optimismus - früher eine meiner größten Stärken! Heute regiert der Pessimismus mein Leben. Warum tut er das? Weil der Pessimismus sich auf Erfahrungswerte beruft, auf genau den Weg, den ich die letzten Monate gegangen bin. Der Pessimismus steht nicht eines Tages einfach vor der Tür. Er geht generell nicht durch Türen, sondern er ist vielmehr der Schimmel, der sich an den Wänden absetzt und das ganze Haus befällt! Realismus - der wohl gesündeste Weg, aber für mich als ein Mensch, der sich viel zu oft mit Emotionen auseinandersetzt, der langweiligste aller drei Wege.
Ich habe von Hoffnung und Vertrauen geschrieben vor ein paar Wochen. Vertrauen muss sich aufbauen. Vertrauen entsteht mit der Zeit. Ich möchte so gerne vertrauen...vertrauen in das, was vor mir liegt. Ich möchte darauf vertrauen, dass ich eines Tages wieder lachen kann, ohne dass es nur eine kurzfristige Ablenkung von Schlechtem ist. Aber Vertrauen entsteht mit der Zeit und ist nicht einfach da. Worauf baut sich Vertrauen eigentlich auf? Was ist der Sockel, das Fundament? Ist es Gott? Was, wenn es keinen gibt? Oder sind es eben doch die Erfahrungswerte: So, wie es die letzten Monate gelaufen ist, so oder so ähnlich werden die nächsten Monate auch laufen - aber halt, das ist wieder der Pessimismus!
Einfach drauflos leben...sich keine großen Gedanken machen...einfach mal abwarten...
Ich weiß, was mir fehlt. Die Liebe fehlt. Und jetzt wird es richtig heikel! Wenn die Liebe fehlt, fehlt eine ordentliche Grundsubstanz zum Überleben! Das berühmte Lebenselixier. Oft denke ich:
Tausend Menschen mögen mich. Aber kein einziger liebt mich.
Und dann denke ich: Hör auf, zu heulen! Hör sofort auf, dich in Selbstmitleid zu baden! Als hätte da draußen jeder einen, der ihn liebt!? Was tut ein Mensch, der sich nicht geliebt fühlt UND keinen Rückhalt im Leben hat?
"Nimm nicht das, was du kriegen kannst, sondern kämpfe um das, was du haben willst."
Klingt schön, nicht? Klingt auch sehr richtig. Aber Fakt ist: Ich bekomme nicht immer das, was ich haben will und das kann richtig anstrengend und nervenaufreibend werden, es dann immer weiter haben zu wollen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Ist es überhaupt ratsam, für eine Sache zu kämpfen, wenn ich sie am Ende gar nicht bekomme?
Es sind so unendlich viele Fragezeichen in meinem heutigen Eintrag, aber eben auch in meinem Kopf. Ich wünsche mir einfach, dass es nicht für immer Fragezeichen bleiben, sondern dass die ein oder andere Frage im Laufe der Zeit beantwortet wird. Das wünsch ich jedem von uns. Schleimer! Dann bin ich eben ein Schleimer. Ich weiß, dass ich es wirklich jedem wünsche. Da fällt mir noch ein Spruch ein, nein zwei, wartet...es sind drei, die da gerade passen und irgendwann hätte ich sie sowieso in einen Eintrag gepackt:
Ich hasse es, einen Menschen nicht zu mögen.
Meiner Erfahrung nach sind 80% aller Menschen sympathisch. Aber an manchen Tagen habe ich das Gefühl, es sind keine 80%, sondern noch mehr.
Der erste Schritt in die richtige Richtung ist oft ein Schritt zurück aus der falschen.
"Ein Mensch muss immer nur so viel ertragen, wie er aushalten kann."
Warum lande ich dann in der Psychiatrie? Warum habe ich dann so oft das Gefühl, dass es eben nicht so ist? Optimismus - früher eine meiner größten Stärken! Heute regiert der Pessimismus mein Leben. Warum tut er das? Weil der Pessimismus sich auf Erfahrungswerte beruft, auf genau den Weg, den ich die letzten Monate gegangen bin. Der Pessimismus steht nicht eines Tages einfach vor der Tür. Er geht generell nicht durch Türen, sondern er ist vielmehr der Schimmel, der sich an den Wänden absetzt und das ganze Haus befällt! Realismus - der wohl gesündeste Weg, aber für mich als ein Mensch, der sich viel zu oft mit Emotionen auseinandersetzt, der langweiligste aller drei Wege.
Ich habe von Hoffnung und Vertrauen geschrieben vor ein paar Wochen. Vertrauen muss sich aufbauen. Vertrauen entsteht mit der Zeit. Ich möchte so gerne vertrauen...vertrauen in das, was vor mir liegt. Ich möchte darauf vertrauen, dass ich eines Tages wieder lachen kann, ohne dass es nur eine kurzfristige Ablenkung von Schlechtem ist. Aber Vertrauen entsteht mit der Zeit und ist nicht einfach da. Worauf baut sich Vertrauen eigentlich auf? Was ist der Sockel, das Fundament? Ist es Gott? Was, wenn es keinen gibt? Oder sind es eben doch die Erfahrungswerte: So, wie es die letzten Monate gelaufen ist, so oder so ähnlich werden die nächsten Monate auch laufen - aber halt, das ist wieder der Pessimismus!
Einfach drauflos leben...sich keine großen Gedanken machen...einfach mal abwarten...
Ich weiß, was mir fehlt. Die Liebe fehlt. Und jetzt wird es richtig heikel! Wenn die Liebe fehlt, fehlt eine ordentliche Grundsubstanz zum Überleben! Das berühmte Lebenselixier. Oft denke ich:
Tausend Menschen mögen mich. Aber kein einziger liebt mich.
Und dann denke ich: Hör auf, zu heulen! Hör sofort auf, dich in Selbstmitleid zu baden! Als hätte da draußen jeder einen, der ihn liebt!? Was tut ein Mensch, der sich nicht geliebt fühlt UND keinen Rückhalt im Leben hat?
"Nimm nicht das, was du kriegen kannst, sondern kämpfe um das, was du haben willst."
Klingt schön, nicht? Klingt auch sehr richtig. Aber Fakt ist: Ich bekomme nicht immer das, was ich haben will und das kann richtig anstrengend und nervenaufreibend werden, es dann immer weiter haben zu wollen. Ich gehe noch einen Schritt weiter: Ist es überhaupt ratsam, für eine Sache zu kämpfen, wenn ich sie am Ende gar nicht bekomme?
Es sind so unendlich viele Fragezeichen in meinem heutigen Eintrag, aber eben auch in meinem Kopf. Ich wünsche mir einfach, dass es nicht für immer Fragezeichen bleiben, sondern dass die ein oder andere Frage im Laufe der Zeit beantwortet wird. Das wünsch ich jedem von uns. Schleimer! Dann bin ich eben ein Schleimer. Ich weiß, dass ich es wirklich jedem wünsche. Da fällt mir noch ein Spruch ein, nein zwei, wartet...es sind drei, die da gerade passen und irgendwann hätte ich sie sowieso in einen Eintrag gepackt:
Ich hasse es, einen Menschen nicht zu mögen.
Meiner Erfahrung nach sind 80% aller Menschen sympathisch. Aber an manchen Tagen habe ich das Gefühl, es sind keine 80%, sondern noch mehr.
Der erste Schritt in die richtige Richtung ist oft ein Schritt zurück aus der falschen.
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